Klaus Kinskis Biographie
18. Oktober: Klaus Kinski wird in Zoppot, Polen geboren. 1926
  
Die Eltern übersiedeln nach Berlin, wo Kinski zunächst ins Erziehungsheim muß. Später besucht er dort das Prinz-Heinrich-Gymnasium bis zur Untersekunda und geht noch für kurze Zeit ans Bismarck-Gymnasium.
1930
    
Kommt mit sechzehn zur deutschen Wehrmacht. Besucht zunächst ein Wehrertüchtigungslager der Hitlerjugend in Holland.
1943
 
Kinski gerät in britische Gefangenschaft. Im Lager macht er seine ersten Theatererfahrungen. 1944
 
Kehrt zurück nach Berlin, erfährt dort vom Tod seiner Mutter, die bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen ist. Der Vater starb während eines Klinikaufenthalts in Marienbad an Lungenentzündung.
Kinski wohnt für einige Zeit als Untermieter bei Familie Matzig, in der Bonner Straße 9 in Berlin (eine Künstlerkolonie, die bis zur Machtergreifung der Nazis als Brutstätte der Linksintellektuellen gegolten hatte).
1945
 
Bohemienleben, zieht in Deutschland umher (Offenburg, Frankfurt, Berlin).
In Tübingen spricht er als Melchthal aus "Wilhelm Tell" vor und brennt mit dem Vorschuß (50 DM) durch. Danach folgt ein kurzes Engagement in Baden-Baden.
1946
 
18. Juli: Kinski spielt erstmals professionell Theater in der Premiere von "Charley's Tante" unter der Leitung von Georg Wilmar-Vorlauf.    
Boleslaw Barlog engagiert Klaus Kinski für 110 Mark im Monat am Berliner Schloßpark-Theater. Kinski hat während der Proben eine sexuelle Beziehung mit einem Regieassistenten.
In dieser Zeit macht er auch seine ersten Erfahrungen mit Kokain, dem er aber alsbald wieder abschwört.
   
Als Barlog nach einjährigem Engagement das Versprechen nicht hält, Kinski die Hauptrolle in Eugene O'Neills "O Wildnis" spielen zu lassen, verläßt Kinski das Theater und treibt sich in nächster Zeit an Schauspielschulen herum. Barlog aber behauptet dazu, Kinski habe im Zuge eines Wutausbruchs die Fensterscheiben des Theaters eingeworfen und sei deshalb entlassen worden. 1947
 
16. Juli: Kinski ist erstmals im Radio (Rias Berlin) zu hören. Er wirkt in "Das Wachsfigurenkabinett" mit, einem Hörspiel von Heinz von Cramer. Weitere Produktionen sollen bis Ende 1961 folgen.     
August bis September: Erstmals wird die Filmindustrie in Gestalt von Roberto Rossellini auf Kinski aufmerksam. In Berlin finden Probeaufnahmen für Rossellinis Film "Deutschland im Jahre Null" ("Germania, anno zero") statt. Kinkis soll dafür gecastet werden. Dies scheitert aber an seinem Theaterengagement, denn bis 1948 ist er am Theater in der Kaiserallee in Berlin verpflichtet.    
11. Januar: Kinskis ist in seiner ersten öffentlichen Rezitation zu bewundern. Bei einer Matinee für die Volksbühne Berlin am Kurfürstendamm spricht Paul Wegener die Ringerzählung aus Lessings "Nathan der Weise" und Kinski Rainer Maria Rilkes "Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke". 1948
 
Alfred Braun inszeniert Shakespeares "Romeo und Julia" mit Klaus Kinski als Hörspiel. Kinskis Gage beläuft sich auf 3000 DM. Davon mietet er sich sein erstes Atelier in Friedenau.
 
 
Synchronisiert Sergeij Eisensteins Film "Ivan der Schreckliche" und zwei englische Filme mit Sabu.    
Freundschaft mit Jürgen Fehling, Regisseur am Hebbel-Theater. Für Kinski ist er "der einzige geniale noch lebende Bühnenregisseur".    
28. August: Uraufführung des Films "Morituri", Regie Eugen York. Kinskis Debut beim Film.    
Kinski bearbeitet Fjodor Dostojewskijs "Der Idiot" und "Schuld und Sühne" eigenhändig für die Bühne. Seine Versionen bietet er zunächst Wolfgang Langhoff und später Jürgen Fehling an. Letzterer zeigt Interesse daran, jedoch kommt es nie zu einer Zusammenarbeit.    
Intendant Wolfgang Langhoff engagiert Klaus Kinski an Max Reinhardts Deutsches Theater in Berlin. Ohne vorzusprechen erhält er einen Saisonvertrag für 2000 DM und spielt in Shakespeares "Maß für Maß" den Claudio.    
12. August: Findet erste Beachtung in der Frauenrolle von Jean Cocteau's Einakter "La Voix Humaine" ("Die menschliche Stimme"), den er in Eigenregie inszeniert.
1949
  
Ende der 40er Jahre bzw. Anfang der 50er Jahre zweimonatiger Aufenthalt im Krankenhaus wegen Gelbsucht. Kinski verfaßt dort eine Abhandlung über das perfekte Verbrechen, die er in seine Bühnenfassung von "Schuld und Sühne" einbauen will. Nach mehrfachem Versuch aus dem Krankenhaus auszubrechen, wird Kinski in die berüchtigte Irrenanstalt Wittenau in Berlin eingeliefert, jedoch nach einigen Tagen wieder entlassen.
   
Am Hebbel-Theater soll Kinski unter der Regie von Fritz Kortner die Titelrolle in Friedrich Schillers "Don Carlos" übernehmen. Nach mehrwöchigen Proben endet Kinskis Arbeit mit Kortner im Streit und die Rolle muß umbesetzt werden.
1950  
Kinski versucht durch publicity-wirksame Aktionen die Aufmerksamkeit der Presse zu erregen. Er protestiert öffentlich "gegen die Nuditäten in den deutschen Illustrierten" und attackiert Kioske und Zeitungsstände.  
Aufenthalt in München, wo er auf einer Faschingsfeier Gislinde Kühbeck kennenlernt und sie schwängert. 1951
Bertolt Brecht läßt ihn bei den Umbesetzungsproben zu "Mutter Courage" zuschauen. Brecht probt seit drei Monaten dieselbe Szene. Für Kinski ist diese Art der Bühnenarbeit "unverständlich und stumpfsinnig".    
Schließlich verläßt Kinski das Deutsche Theater und mietet sich ein neues Atelier an der Brandenburgischen Straße.    
Bruder Hans-Joachim kehrt aus der russischen Kriegsgefangenschaft heim und muß wegen illegalen Schwarzmarktgeschäften ins Gefängnis. Auch Klaus hat Ärger mit der Polizei und landet im Gefängnis.    
Im Frühjahr 1952 hält sich Kinski mit seinem Freund Thomas Harlan im Grand Hôtel des Balcons in Paris auf. Dort kommt es zur schiksalhaften Begegnung mit dem todkranken Mädchen Bergell, der Kinski einen ganzen Berg Gedichte widmet. 2001 werden diese unter dem Titel "Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen" veröffentlicht.
1952
Kinski plant mit Harlan den Film "Ich will zu den Juden". Das Projekt bleibt unveröffentlicht.  
11. März: Kinskis erste Gedichtrezitationen mit Texten des französischen Dichters François Villon. Vor allem im Kabarett "Hexenküche" von Valeska Gert ist er zu sehen, aber auch in anderen Berliner Künstlerkneipen.
    
23. März: Geburt seiner Tochter Pola in der Klinik Schlüterstraße in Berlin-Charlottenburg. Er benennt sie nach dem kleinen Mädchen in Fjodor Dostojewskijs "Schuld und Sühne", das den Raskolnikoff umarmt und küßt, obwohl er ein Mörder ist.
 
      
11. Juni: Heirat mit Gislinde Kühbeck.
   
Engagement am Berliner Hebbel-Theater. Kinski spielt dort den Fürsten Myschkin in "Der Idiot" nach Fjodor Dostojewskij, Regie Hans Werner Henze.
    
Kinski ist jetzt pleite und setzt sich nach Südfrankreich ab, wo er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält.
   
Über die 50er Jahre hinweg Engagements an Theatern in München, Berlin und Wien (u.a. auch "Danton" und "Tasso").
   
5. Januar: Eine geplante Ausstellung mit Werken Kinskis als bildender Künstler kommt nicht zustande. 1954
      
Engagement bei den Münchner Kammerspielen, wo er als Alexander der Große in Leo Stettners "Iskender" auftritt.
    
14. Januar: Uraufführung des Films "Ludwig II.", Regie Helmut Käutner.
1955
  
4. März: Uraufführung des Films "Kinder, Mütter und ein General", Regie Laszlo Benedek.     
Kauft sein erstes Auto: ein perlgraues Cadillac Cabriolet. Bei einer Spritztour durch München fährt er es auch gleich wieder zu Schrott.    
Scheidung von Gislinde. Sie bekommt auch das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Pola zugesprochen.    
Oktober: In München unternimmt er einen Selbstmordversuch.    
14. September: Uraufführung des Films "Hanussen", Regie O. W. Fischer und Georg Marischka.     
Der Intendant des Burgtheaters, Adolf Rott, zitiert Kinski nach Wien, wo er als "Torquato Tasso" in Johann Wolfgang von Goethes gleichnamigem Stück auftritt, Regie Raoul Aslan.
1956
  
6. Juni: Engagement am Bayrischen Staatsschauspiel in München, wo er als Prinz Heinz in William Shakespeares "Heinrich IV." auftritt, Regie Fritz Kortner.
    
Bis 1962 nimmt Kinski über 25 Schallplatten bei verschiedenen Verlagen auf. Dabei spricht er Gedichte und Prosa u.a. von François Villon, Arthur Rimbaud, William Shakespeare, Fjodor Dostojewskij, Friedrich Schiller, Bertolt Brecht, Friedrich Nietzsche u.v.a.
1959       
9. April: Kinski singt in Begleitung von Ingo Wetzker in der Wiener Stadthalle Balladen von Bertolt Brecht und später im August anläßlich der "VII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten für Frieden und Freundschaft" vor 80000 Zuhörern auf dem Wiener Heldenplatz.  
  
24. Juni: Der zuständige Senator für Volksbildung genehmigt ihm offiziell die Nutzung des Künstlernamens "Klaus Kinski".  
 
16. November: Kinski spielt im Rahmen des Programmtheaters "Illusionen" an der Freien Volksbühne in Berlin Arthur Schnitzlers "Der grüne Kakadu", Regie Rudolf Noelte.     
5. August: Uraufführung seines ersten Edgar-Wallace-Films: "Der Rächer" im Turm-Palast in Frankfurt am Main, Regie Karl Anton.
Insgesamt wird Kinski noch 16 weitere Wallace-Filme drehen.
1960
  
Kinski bezieht eine 6-Zimmer-Wohnung an der Uhlandstrasse in Berlin.    
Der Hessische Rundfunk produziert das Hörspiel von Horst Binek mit dem Titel "6 Gramm Caratillio" mit Kinski. Es handelt sich dabei um die Aufzeichnungen eines Selbstmörders, der Monolog, den dieser auf Tonband aufnimmt, kurz nachdem er das Nervengift schluckte.    
Seine Freundin Jessica treibt ihr Kind von ihm ab.
   
24. Januar: Geburt seiner Tochter Nastassja in West-Berlin, benennt sie nach der jungen Frau aus Dostojewskijs "Der Idiot", die Prinz Myschkin verrückt macht.
1961
      
Heirat mit Brigitte Ruth Tocki (Mutter von Nastassja).
        
22. Juli: Erstausstrahlung des Fernsehfilms "Die Kurve" beim deutschen Sender ARD, Regie Peter Zadek. Dies ist gleichzeitig Kinskis erster Fernsehauftritt, wodurch er auch einem breiteren Publikum zugänglich wird. Kinski erinnert sich später amüsiert daran zurück, weil weder er noch sein Kollege Helmut Qualtinger den tieferen Sinn des Stücks ausmachen konnten und deshalb stark improvisierten.    
Bei den Dreharbeiten zu "Der rote Rausch" muß Kinski sich im Schilf verstecken, wo er laut Drehbuch verbrennen soll. Als man das Schilf in Brand steckt, dreht der Wind und Kinski ist in den Flammen gefangen, kann sich aber mit leichten Verbrennungen retten.    
In Wien entdeckt er in einem Schaufenster ein Bildnis des Geigers Niccolo Paganini und ist sofort fasziniert von dem berüchtigten und genialen Musiker. Er sieht ihn als sein Alter Ego und trägt sich fortan mit dem Gedanken, Paganinis Leben zu verfilmen. Innerhalb von 6 Tagen und 6 Nächten schreibt er eine Art Rohfassung seines späteren Drehbuchs.    
Er geht auf Deutschlandtournee (Berlin, Frankfurt, Hamburg...) und trägt 20 der berühmten klassischen Monologe in Originalkostümen vor (Hamlet, Romeo, Othello, Franz und Karl Moor, Tasso, Faust, Danton, Richard III, Melchthal, Prinz von Homburg usw.). Die Vorstellungen dauern über vier Stunden.
1962
  
24. Mai: Uraufführung des Films "Der rote Rausch", Regie Wolfgang Schleif. Dies ist Kinskis erste Hauptrolle in einem Film.     
Auch seine berühmten Rezitationen von Rimbaud, Oscar Wilde, Schiller u.a. bringt er im Laufe der 60er Jahre auf die Bühne.     
3. April: Erstausstrahlung des Fernsehfilms "Die Mondvögel" beim deutschen Sender ZDF, Regie Peter Zadek. 1963
  
17. September: Uraufführung des Films "Winnetou II", Regie Harald Reinl. 1964
  
Kinski erhält ein Angebot von Federico Fellini, in dessen Film "Julia und die Geister" ("Giulietta degli spiriti") mitzuspielen. Kinski ist jedoch verärgert, weil Fellini ihm eine viel zu geringe Gage bietet. Daraufhin telegraphiert er an Fellini "Laß dir in den Arsch ficken!".
   
Kinskis Filmangebote aus Italien häufen sich. Um der Cinecitta möglichst nahe zu sein mietet er eine 900 Jahre alte Villa in der Via Apia in Rom. Ein ausschweifendes Leben voller Partys und Gelage beginnt. 1965
18. Dezember: Uraufführung des Films "Per qualche dollaro in più" ("Für ein paar Dollar mehr"), Regie Sergio Leone.
    
22. Dezember: Uraufführung des Films "Doktor Schiwago", Regie David Lean. Klaus Kinski wird durch seinen kurzen Auftritt als aufsässiger russischer Zwangsarbeiter dem internationalen Publikum zum Begriff.    
In John Frankenheimers Film "Grand Prix" soll Kinski einen englischen Rennfahrer spielen. Die Zusammenarbeit kommt jedoch nicht zustande. 1966
 
19. November: Uraufführung des Films "Il grande silenzio" ("Leichen pflastern seinen Weg"), Regie Sergio Corbucci.
1968
  
Lucino Visconti fragt an, ob Kinski in seinem Film "Die Verdammten" ("La caduta degli dei") mitwirken will. Kinski lehnt ab.    
4. Juli: Uraufführung des Films "Das Gesicht im Dunkeln" im Mathäser Filmpalast in München, Regie Richard Freda. Es ist der letzte aus der Edgar-Wallace-Reihe, in dem Kinski mitgewirkt hat.
1969
  
Pier Paolo Pasolini will ihn für eine Rolle in "Der Schweinestall" ("Porcile") casten, jedoch lehnt Kinski ab.    
Scheidung von Brigitte.
   
2. Mai: Heirat mit der Vietnamesin Minhoï Geneviève Loanic in Rom.
1971
      
Erstes treffen mit Werner Herzog in München, der Kinski für seinen Film "Aguirre, der Zorn Gottes" haben will.
   
20. November: Kinski rezitiert in der Berliner Deutschlandhalle seine eigenhändig umgearbeitete Version des Neuen Testaments. Das aufgebrachte Publikum randaliert.
Nach zwei Auftritten muss der Veranstalter Insolvenz anmelden und alle weiteren Auftritte der als "Jesus-Christus-Erlöser-Tour" geplanten Deutschlandtournee werden abgesagt.
        
Dreharbeiten zu dem Film "Aguirre, der Zorn Gottes" in Peru.
   
29. Dezember: Uraufführung des Films (englische Originalfassung) "Aguirre, der Zorn Gottes" in Köln, Regie Werner Herzog. Das deutsche Kino hat Kinski wiederentdeckt. Die deutsche Synchronfassung kommt am 16. Januar 1973 in die Kinos.
1972
  
Kinski kehrt Rom den Rücken, nachdem er dort auf dem Filmgelände der Cinecitta wegen dauernder Streitereien mit dem Filmpersonal als persona non grata gilt. Er verläßt die Villa in der Via Appia und zieht um nach Paris. 1975
 
12. Februar: Uraufführung des Films "Nachtblende" ("L' important c'est d'aimer"), Regie Andrzej Zulawski.
    
August: Erstauflage von Kinskis Autobiographie "Ich brauche Liebe" unter dem Titel "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund", die als eine der bösartigsten Attacken auf das Filmgeschäft überhaupt gilt und aus rechtlichen Gründen (s.u.) nicht mehr erhältlich ist.
 
18. Oktober: Kinskis Brüder Arne und Achim Nakszynski wenden sich in der Zeitung "Die Welt" mit einer Gegendarstellung wegen "gemeiner Verleumdung und verlogener Selbstdarstellung" gegen einige Passagen seines Buches.
   
30. Juli: Geburt seines Sohnes Nanhoï Nikolai in Paris.
1976
      
Kinski trägt sich mit dem Gedanken, "Verweigerung", die Geschichte einer Prostituierten von Jean Cordellier in eigener Regie zu verfilmen. Das Projekt bleibt jedoch unrealisiert. Etwa zur gleichen Zeit verläuft ein geplantes Projekt über den Tänzer Nijinski ebenfalls im Sande. 1977
 
Dreharbeiten zu "Nosferatu - Phantom der Nacht" in Deutschland, Mexico, Holland und der Tschechoslowakai. 1978
 
Unmittelbar nachdem "Nosferatu" abgedreht ist, beginnen die Dreharbeiten zu "Woyzeck" in der Tschechoslowakai. Sie dauern nur 17 Tage.
 
17. Januar: Urauffürung des Films "Nosferatu - Phantom der Nacht", Regie Werner Herzog.
1979
  
Februar: Scheidung von Minhoï.    
Kinski erhält von der deutschen Regierung das "Filmband in Gold" für seine Darstellung des Grafen Dracula in "Nosferatu - Phantom der Nacht".
   
22. Mai: Urauffürung des Films "Woyzeck", Regie Werner Herzog.
    
Kinski erhält von der IFF Cartagena in Kolumbien den Preis "Bester Schauspieler des Jahres 1980" für "Nosferatu - Phantom der Nacht".
1980
 
Steven Spielberg macht ihm das Angebot in "Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes" ("Raiders Of The Lost Arc") mitzuspielen. Er lehnt jedoch ab, weil "das Drehbuch eine genauso verblödende Scheiße ist, wie viele andere dieser Sorte, die ich schon hinter mir habe."
   
Dreharbeiten zu "Fitzcarraldo" in Peru und Brasilien. 1981
 
Kinski soll in Arthur Penns "Vier Freunde" ("Four friends") eine Rolle übernehmen. Die Zusammenarbeit kommt jedoch nicht zustande.    
10. Dezember: Uraufführung des Films "Buddy Buddy", Regie Billy Wilder.
   
4. März: Uraufführung des Films "Fitzcarraldo" am Festival International du Film in Cannes. Klaus Kinski und Claudia Cardinale sind unter den Zuschauern und lassen sich fotografieren. 1982
  
Kinski zieht zunächst um nach Los Angeles, kauft sich dann in Lagunitas bei San Francisco in Kalifornien ein 16 Hektar großes Anwesen.
    
Angebot von Martin Brest, in dessen Film "Beverly Hills Cop" mitzuspielen. Kinski lehnt jedoch ab. 1984
 
Kinski wird von Desirée Nosbusch im Rahmen ihrer Sendung "Zeit zu zweit" interviewt. Das Gespräch findet in der Nähe von seinem derzeitigem Wohnort in Kalifornien ausschließlich in der freihen Natur geführt. 1985
 
18. Oktober: Kinski ist zu Gast in der NDR Talk Show, um seinen neuen Film "Kommando Leopard" zu promoten.
    
November: Interview mit Kinski im amerikanischen "Playboy". Er spricht darin u.a. über seine Fähigkeit, sich voll und ganz in seine Rollen hineinzuversetzen.
 
Dreharbeiten zu dem Film "Nosferatu a venezia" ("Nosferatu in Venedig"), Regie Luigi Cozzi (und teilweise auch Kinski selbst, nachdem er den "pro forma-Regisseur" feuern ließ). Der Film ist Bestandteil eines Vertrages mit dem Produzenten Augusto Caminito über vier Filme, den Kinski nur unterzeichnet, weil darunter auch sein Lebenswerk "Paganini" ist. Wegen eines Steits mit Caminito wurden nur drei davon verwirklicht, darunter auch "Grandi cacciatori" (s.u.). 1986
  
Bekanntschaft mit der 17jährigen Debora Caprioglio, die seine Lebensgefährtin wird.
1987
  
Während der Dreharbeiten zum Film "Cobra Verde" werden die Meinungsverschiedenheiten zwischen Kinski und Regisseur Werner Herzog so groß, daß eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist.
   
7. September: Kinski beginnt die Arbeit an seinem Film "Kinski Paganini". Er spielt nicht nur die Titelrolle, sondern fungiert auch (zum einzigen Mal) gleichzeitig als Regisseur und Drehbuchautor. Die Idee zu diesem Projekt hatte er schon lange zuvor (s.o. 1961) und er erfüllt sich damit einen Lebenstraum. Paganinis Sohn Achille wird von Kinskis Sohn Nikolai gespielt. Auch seine Freundin Debora hat eine Rolle in dem Film. Nach nur 46 Drehtagen ist sein Lebenswerk vollendet.    
3. Dezember: Uraufführung des Films "Cobra Verde", Regie Werner Herzog.
    
Während den Dreharbeiten zu Kinskis letztem Film "Grandi cacciatori" (eine Anklage gegen das Abschlachten von Robbenbabies) eskaliert der Streit zwischen ihm und dem Regisseur und Produzenten Augusto Caminito. Kinski bricht die Dreharbeiten ab und Caminito ersetzt ihn durch ein Double. 1988
 
Trennung von Debora.
1989
 
Kinskis Vorhaben, "Paganini" im Rahmen der Filmfestspiele in Cannes aufzuführen scheitert fast, weil Produzent Augusto Caminito nach dem Streit alles daran setzt, internationale Aufführungen des Films international zu boykottieren. Gerüchten zufolge sollen aber die obszönen Sexszenen daran schuld gewesen sein, daß der Film jahrelang verbannt blieb.    
12. Mai: Uraufführung des Films "Kinski Paganini", Regie Klaus Kinski. Im Rahmen der Filmfestspiele in Cannes auf dem "Marché du Film" wird Paganini erstmals gezeigt. Die Pressekonferenz dazu gerät zum Eklat, weil der Film wegen der pornographischen Inhalte vom Wettbewerb ausgeschlossen werden soll.     
Nachdem Francis Ford Coppola eine Kopie von "Paganini" gesehen hat, will er Kinski für seinen Film "Der Pate III" ("The Godfather III") engagieren. Kinski lehnt jedoch aus Zeitgründen ab.    
17. Dezember: Festaufführung von "Paganini". Kinski zitiert über 1000 Gäste ins Pariser Opernhaus, um der Premiere beizuwohnen. Kinski wollte auch ein selbstkreiertes Parfum mit dem Namen "Paganini" herausbringen, was aber scheiterte. Der Boykott durch den Produzenten Caminito zeigt Wirkung: In Deutschland ist das Werk (englische Synchronfassung mit deutschen Untertiteln) erst 1999 zu sehen.    
Neue überarbeitete Auflage seiner Autobiographie unter dem Titel "Ich brauche Liebe".
1991
Mai: Im deutschen Magazin "Tempo" erscheint ein Artikel über Kinski unter dem Titel "Ein Schwanz packt aus", der eigentlich ein Interview hätte werden sollen. Dazu kam es allerdings nicht, weil der Author Kinski nicht versichern konnte, daß Kinskis Bild auf der Titelseite erscheinen würde.
 
23. November: In der Nacht vom 22. auf 23. November stirbt Klaus Kinski 65jährig und völlig unerwartet auf seinem Anwesen in Lagunitas bei San Francisco (Kalifornien). Im Rahmen der später durchgeführte Autopsie wird ein natürlicher Tod (Herzinfarkt) festgestellt, jedoch soll Kinskis Herz von mehreren Narben gezeichnet gewesen sein, was darauf hindeutet, daß er schon früher mehrere kleinere Herzinfarkte erlitten haben muß. Gemäß seinem letzten Willen wird sein Leichnam verbrannt.
   
Dezember: Das letzte Interview mit Kinski, welches 2 Wochen vor seinem Tod abgehalten wurde, erscheint in dem amerikanischen Magazin "Frisko".  
2. Februar: Eine kleine, Trauergemeinde bestehend aus engsten Familienmitgliedern, Kinskis Freunden aus Kalifornien und Werner Herzog versammelt sich in der Bay Area von San Francisco um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Die Trauernden fahren in einem Boot hinaus zur Golden Gate Bridge, von wo aus die Asche Kinskis in einer feierlichen Zeremonie in den Pazifik gestreut wird.
1992
 
Alle Angaben wurden Kinskis Autobiographie oder den unter "Quellen" verzeichneten Texten entnommen. Sie haben daher nicht den Anspruch der Richtigkeit oder Vollständigkeit.
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