Kinski als Kriegsgefangener
Kinski versucht aus den Fängen der Wehrmacht zu entkommen, die ihn schon als Sechzehnjährigen zur Wehrertüchtigung nach Holland eingezogen hat. Er wird wegen Desertierens zum Tode verurteilt, kann aber fliehen. Auf der Flucht wird er von britischen Truppen angeschossen und gefangen genommen.
Im Gefangenenlager "Camp 186" in Berechurch-Hall / Colchester (Essex), wo er ein Jahr und vier Monate verbringt (davon zunächst 14 Wochen im Lazarett), spielt er zum ersten mal Theater vor seinen Mitgefangenen. Der Schauspieler und Regisseur Hans Buehl leitet dort ein Lagertheater. Er kann als Entdecker des Klaus Kinski gelten.
Der zarte und zerbrechliche Kinski darf sich die Haare lange wachsen lassen und wird dort fortan für alle Frauenrollen besetzt. Homosexuelle Übergriffe sind an der Tagesordnung im Lager, aber Kinski bleibt unbehelligt. Sein Beschützer, einer der stärksten im Lager, kümmert sich um das körperliche Wohl von "Kläuschen" (Kinskis Spitzname im Lager).
Kinski gibt über 30 mal das Klärchen im "Egmont", spielt Nutten und singt Chansons. Er soll dort auch derart realistisch einen Geisteskranken, der an Heimweh stirbt gespielt haben, daß er wirklich nach Deutschland entlassen wurde.
Besetzungsliste

Das Bild zeigt die Besetzungsliste der Schauspieltruppe im Gefangenenlager.
Aktuelles Programm:
"Pech und Schwefel", eine Groteske mit Musik, Gesang und Tanz
Mitte der 40er Jahre
Ausschnitt

Vergrößerter Ausschnitt: Kinski ist hier als "Klaus Nakszynski erwähnt.
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