Helmut Voss: Kinski-Sohn Nanhoï:
"Vater hat mir Liebe gegeben wie kein anderer"



"Weine nicht um mich, denn ich bin nicht wirklich tot. Ich bin der Regen, der deine Schläfen berührt, und die Sonne, die dich wärmt. Weine nicht, mein geliebter Junge, denn ich lebe in dir weiter."
Klaus Kinski 1991 an seinen Sohn Nanhoï

Er war der wildeste Kino-Chaot des Jahrhunderts - Klaus Kinski (65, "Fitzcaraldo"). In 180 Filmen war er der Irre vom Dienst. Und spielte seine Rollen auch privat weiter, liebte angeblich 4000 Frauen. Doch seine wahre Liebe galt nur einem: Sohn Nanhoï (22) aus seiner Ehe mit der Vietnamesin Minhoï (44). Bild fand Nanhoï in Los Angeles. Er wohnt mit zwei Freunden auf einer Studentenbude im Künstler-Viertel. Und will auch Schauspieler werden! Am McGowan-Theater ist Nanhoï in einem Stück von Antonin Artaud zu sehen. Im roten Gewand, weiße Schminke im Gesicht.

Nanhoï zu Bild: "Ein Riesen-Spaß. Später will ich große Kino-Rollen. Wie Papa."

Nanhoï Kinski - er hat die Mandelaugen seiner Mutter und den sinnlichen Mund des Vaters. Mädchen sind verrückt nach ihm.

Nanhoï: "Ich habe trotzdem keine Freundin, bin nicht der Draufgänger wie mein Vater. Lieber spiele ich Gitarre, fahre Skateboard."
Hat er vom Vater etwas geerbt?
Nanhoï: "Nur Krimskrams. Und sein Haus mußten wir verkaufen, um die Schulden zu bezahlen."

Doch Nanhoï ist seinem Vater nicht böse. "Er hat mir Liebe gegeben wie kein anderer. Klaus hatte Mitgefühl, nahm immer Rücksicht auf andere."
Zu Papas Sex-Prahlereien sagt Nanhoï: "Da hat sich Papa doch nur einen Spaß gemacht."

Einen einzigen Satz kann Nanhoï auf deutsch. Die Zeile aus einem Gedicht von François Villon, das Papa berühmt machte: "Ich bin so wild nach deinem süßen roten Erdbeermund!"

© 1998 by Helmut Voss

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